Schweden 2021, Tag 1, Überfahrt und Stellplatz Ystad
Die Schnellfähre ist wesentlich kleiner als die üblichen schwimmenden Parkhäuser mit denen man sonst über die Ostsee gebracht wird. Das merkt man als Wohnmobilist mit einem großen Womo spätestens dann, wenn man beim Boarding aufgefordert wird vor der Fährrampe zu wenden und dann als Letzter rückwärts in das Schiff zu fahren. Weil im vorderen Bereich des Rumpfes die Autodecks nur eine Höhe von rund 2 Meter haben können dort nur PKW im Rumpf wenden, alle höheren Fahrzeuge werden rückwärts im geräumigeren Heckbereich geparkt. Die Lademeister beider Touren hin und zurück verstanden aber was vom Fach, ganz in Ruhe wird man in den Bauch des Schiffes gelotst. Und einen Vorteil hat es auch – man fährt als einer der Ersten wieder von Bord. 🙂
Die Überfahrt selbst ist nicht so gemütlich wie mit den klassischen Fähren, es ist vom Antrieb viel lauter, es vibriert aufgrund der Geschwindigkeit und Bauweise viel mehr und es ist im Passagierbereich auch viel enger. Lust ins Restaurant zu gehen kam für uns nicht auf, mir kam das Restaurant auch eher wie ein Imbiss vor. Bei gutem Wetter sollte man sich aber zum Heck auf das offene Deck bewegen, dort ist man vom Fahrtwind geschützt und spürt die Gewalt mit der die vier Jetantriebe das Schiff auf gut 60km/h bringen. Wobei das noch nicht die Höchstgeschwindigkeit ist, leer sind mit 44 Knoten sogar über 80km/h drin. Ich möchte nicht wissen wie sich das dann auf dem Achterdeck anfühlt…
Hier einmal ein Video der Abfahrt, von Schnitt zu Schnitt steigert sich die Geschwindigkeit:
Bei der Ankunft in Ystad kann man übrigens das Anlegemanöver per Hafenwebcam beobachten, das kleine Bötchen oben rechts am Rand ist die Fähre:
Nach dem Festmachen waren wir das zweite Fahrzeug welches vom Schiff fuhr, trotzdem waren wir leider zu spät dran für unseren geplanten Stellplatz Ystads Smabatshamnar, den wir noch von unserer 2019er Reise kannten. Deshalb war das Hafenmeisterbüro bereits geschlossen, und damit bekamen wir keine Codekarte um die Schranke zu öffnen. Immerhin hatte die dortige Fiskrökeri geöffnet damit wir uns mit einem schwedischen Sandwich versorgen konnten. Danach fuhren wir weiter zum zweiten Stellplatz in Ystad, westlich des Hafens auf einer Wiese ohne Infrastruktur, aber mit weitem Blick über die Ostsee Richtung Süden – dort waren immerhin noch einige Plätze unbelegt. Hier verbrachten wir unsere erste Nacht in Schweden…