Geocaching – was mich am Dosen suchen reizt

So ganz genau wie es losging weiß ich nicht mehr:
Irgendwann fand ich in einem Artikel über die abgeschaltete Ungenauigkeit der GPS-Daten einen Link zu geocaching.com – und stellte fest daß in unmittelbarer Nähe bereits eine Dose versteckt wurde. Also rauf aufs Fahrrad und hin zu der Brücke. So fand ich meinen ersten Cache, noch ganz ohne Elektronik. Den GPS-Empfänger kaufte ich wenig später hauptsächlich für unser altes Motorboot. In den Kanälen MeckPomms gibts verschiedene Geschwindigkeitsbegrenzungen die von der Polizei auch streng überwacht werden. Um denen nicht in die Hände zu fallen kaufte ich einen Alan GPS 500, damals das einzige erschwingliche wasserdichte Gerät.
Den zweiten und alle weiteren Caches fand ich dann schon mit dem Alan, gut ein Jahr nach meinem Erstfund wurde ich Owner genau dieses Caches – ich adoptierte die inzwischen im Elbhochwasser abgesoffene Dose von HHL. Weil die Gegend damals im Osten des Landkreises cachemäßig fast noch Wüste war legte ich dann auch bald meinen ersten komplett selbst erstellten Cache, einen Multi. Wie das mit dem Dosen finden und legen weiterging kann man auf den verlinkten Seiten ja sehr schön sehen. Und meine bessere Hälfte fand das herumgerenne in der Landschaft anfangs etwas merkwürdig, wurde aber bald durch meine Blindheit angefixt – bei einfachen Tradis sehe ich öfter mal den Wald vor lauter Bäumen nicht, sie greift aber meistens auf Anhieb an die richtige Stelle.

Aber was reizt einen denn nun daran sich zum Horst zu machen, indem man verstohlen hinter Schilder fässt, Brückengeländer abtastet oder sich laufend als Tarnung die Schuhe zubindet um irgendwo drunter zu gucken? Ich glaube das ist bei jedem anders, bei mir gibts eine ganze Reihe von Gründen:

  • Es ist der Reiz des Unbekannten. Aus der Beschreibung des Caches und den Logs anderer Finder hat man sich ein Bild gemacht wie und wo man suchen muß. Meistens verläuft die Suche vor Ort dann ganz anders als gedacht. Und wenns nicht gleich klappt kreuzt man dann auch schon zum dritten mal in der Mittagspause an einem Brückenportal auf um eine Filmdose hinter einem Schild hervorzufummeln.
  • Ein wenig Abenteuerlust. Endlich hat man mal einen Grund in auf einer alten Eisenbahnbrücke an einer stillgelegten Strecke herumzuklettern. Oder auf Bäume zu kraxeln um nach Hinweisen zu suchen. Oder in alten Fabriken herumzustreifen…
  • Beschäftigung mit der Natur. Man findet dabei schöne Ecken, andere Fotostandorte und Gegenden die man sonst nie beachtet hätte.
  • Der Spaß, anderen Leuten genau diesen Spaß zu bereiten. Deshalb habe ich inzwischen 7 Caches gelegt und plane noch weitere.

Das lässt sich auch noch steigern: Jetzt hat mich der Mystery, den wir als letztes fanden neugierig gemacht. Bei dieser Cachesorte ist zusätzlich noch Gehirnschmalz, Fantasie und Geschick gefragt weil man kleine Rätsel lösen muß. Mal sehen wo das ganze noch hinführt…

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