Spuren der Postschiffroute, Tag 10, Seetag mit Gletscher-Sightseeing

18.Dez 2022

Nach Reiseplan sollte an diesem Tag das Fischerstädtchen Reine auf den Lofoten besucht werden, es wurde aber ein Seetag draus. Die Wettervorhersage sagte für Ankunft und/oder Abreise in Reine sehr schlechtes Wetter voraus, weswegen sich das Hurtigruten-Team entschlossen hat diesen Stop ausfallen zu lassen, durch das schlechte Wetter hindurch zu fahren und als Ersatz Trondheim zu besuchen – was von uns sehr begrüßt wurde. Während ich dies schreibe haben wir einen ausgiebigen Spaziergang durch Trondheim hinter uns und sitzen nun gemütlich bei einer Tasse Tee auf dem Observationsdeck der Otto Sverdrup. Den Bericht dazu gibts aber erst morgen, jetzt ein paar Worte zum Seetag:

Dieser Tag wurde uns mit einem Abstecher in den Melfjorden und von dort in den sehr engen Nordfjorden interessant gemacht. Dabei überquerten wir den Polarkreis drei Mal, einmal von Nord nach Süd bei der Ankunft in den Melfjorden, dann einmal bei der Einfahrt in den Nordfjorden von Süd nach Nord, und zum Schluß noch einmal von Nord nach Süd bei der Ausfahrt aus dem Norfjorden. Der Nordfjorden ist seit 2020 ein Meeresschutzgebiet, vom Ende des Fjords kann man eine Zunge des Gletscher Svartisen sehen. Die sehr langsame Fahrt durch die engen, fast über das Schiff hängenden Felswände war schon eindrucksvoll. Genau so eindrucksvoll waren die starken Fallwinde in den schmalen Fjord, beim wenden des Schiffes wurde es auf dem Vordeck unmöglich stehen zu bleiben ohne sich fest zu halten.

Am Abend ging es dann interessant weiter auf Deck 8, dem Observationsdeck – der Hotelchef und der Küchenchef führten den Gästen vor wie man Lachse fachgerecht filetiert:

Die Nacht wurde dann wie angekündigt stürmisch und kabbelig, der Kapitän hatte völlig Recht mit der Vorhersage daß es zwischen 00:00 und 02:00 Uhr am schlimmsten werden würde. Schwere Böen wechselten sich dann mit starkem, fast waagerechtem Schneegestöber ab, das Schiff fiel mit dem Bug teilweise sehr heftig in die Wellen und krängte auch deutlich – aber zum Schluß riss die Wolkendecke einmal für einige Minuten auf und durch die Lücke war dann unser erstes (und wahrscheinlich einziges) Nordlicht zu erkennen, ganz schwach als leichter grüner Schimmer. Erst mit Hilfe der Digitalkamera wurde es deutlicher – durch die lange Belichtungszeit von einigen Sekunden und dem Schlingern der Otto Sverdrup sind die Bilder, die ich aus unserem Kabinenfenster machte natürlich völlig verzogen und verrauscht, ich zeig sie aber trotzdem:

Hier gehts zu allen Beiträgen über unsere 2022er Reise mit Hurtigruten: https://www.wendlander.de/tag/hurtigruten2022/
Und hier sieht man den aktuellen Standort der Otto Sverdrup: http://wndly.net/woi

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